Hilfe bei Prüfungsarbeiten
Hilfe bei Prüfungsarbeiten

Erfahrungen mit "Kunden"

Erfahrungen mit "Kunden"

Ich korrigiere Texte aller Art, vor allem Facharbeiten, Seminararbeiten, Examensarbeiten nun seit 2014 (ca. 60 Aufträge/anno - häufig drei aufeinander folgende Arbeiten in zwei-drei Semestern). Da kann man schon mal ein kleines Resümee ziehen:

1. Es macht Spaß  2. man lernt Leute kennen, wenn auch nur kurzzeitig, aber mit netten Gesprächen am Telefon. 3. Man hat das Gefühl, dass man etwas Sinnvolles tut: Sinnvoll für sich selbst (weil man als Pensionär viel Zeit hat aber leicht auch viel Leerlauf) und sinnvoll für andere, weil man jemandem wirklich helfen kann – also: Win-Win-Situationen. Man wird plötzlich mit Themen konfrontiert, von denen man noch nie etwas gehört hat. Das kann spannend sein!

 

Meine Klientel besteht zu 95% aus „Migrationshintergründigen“. Am Telefon meist perfektes Deutsch, schriftlich aber doch in einer anderen "Liga". Die Differenz hat ihre Ursache oft darin, dass in der Familie auch noch in der 3. Generation muttersprachlich kommuni-ziert wird. Die wenigen „bio-deutschen“ Student*innen melden sich bei ihrer ersten wissenschaftlichen Arbeit – meist Facharbeit von 10-20 Seiten. Sie sind hilf- und ahnungslos, wie man mit einem Thema umgeht, weil sie offensichtlich an der Schule/Uni nicht lernen, wie man eine wissenschaftliche Arbeit anfertigt und worauf es ankommt. (Bei solchen Fällen hat man wirklich sehr positive Gefühle, echt helfen zu können). Meist melden sich die gleichen Studis dann später wieder mit ihrer nächsten Arbeit.

 

Schwierig ist es nach wie vor, Aufträge zu bekommen (manchmal ist 6 Wochen „Ebbe“). Eine Google-Anzeige bringt meist nichts, ist nur teuer (0 Treffer), Suchmaschinenwerbung durch den Website-Anbie-ter nicht anders (0 Treffer); Ebay-Kleinanzeigen hin und wieder (3 Tref-fer), Aushängen von Flyern an Uni-Einrichtungen (Mensen, Bibliothe- ken, zentrale Uni-Gebäude) empfehlenswert. Hat man erst einmal in einer Fakultät Fuß gefasst, funktioniert die Mund-zu-Mund-Propagan-da am besten…. Facebook? Bislang 1 Treffer, eher Zufallsfund durch Eingabe von „Korrekturarbeiten“. Bin inzwischen aus diesem Verein wieder ausgetreten.

 

Worum ich Sie bitten möchte....Fragen Sie mich bitte nicht:                                  

"Wie finden Sie meine Arbeit?"

1. Jede Beurteilung ist subjektiv. Deshalb haben Sie bei wichtigen Arbeiten stets zwei Prüfer.

2. Ich weiß nicht, ob mir solch ein Urteil überhaupt zusteht....

3. Ich kann Vieles infolge mangelnder Kompetenz gar nicht   beurteilen

 

Nun habe ich noch ein Anliegen, das mir schwerfällt, zu formulieren. Mehr als 5 Jahre hat es prima geklappt: SIE haben Kontakt mit mir aufgenommen, ich habe Ihre Arbeit verbessert und Ihnen danach eine kleine Rechnung geschrieben, Sie haben mir mein Honorar geschickt. Alle "guten Ratschläge" aus meiner "Umgebung" wie:

Lass Dir 50% als Vorschuss schicken oder schick die korrigierte Arbeit erst ab, wenn Dein Honorar auf Deinem Konto ist, waren unnötig. Ich kann nicht alle "Kunden" unter einen Generalverdacht stellen.

Sie vertrauen mir, dass ich alle Vereinbarungen einhalte, ich vertraue Ihnen. Damit bin ich immer gut gefahren.

Jetzt ist mir allerdings etwas widerfahren, dass mein Weltbild etwas ins Wanken zu bringen droht:

Eine hannoveraner Studentin, BWL, Name xyz, Matrikelnr. xyz (ich möchte hier niemanden bloßstellen), bat mich an einem Freitag telefonisch, ihre Hausarbeit von nur 10 Seiten bis Sonntag zu korrigieren. Abgabe war der folgende Montag.

Die e-mail mit der Arbeit kam erst Samstag Abend, mit 1 Tag Verspä-tung. Ich habe daraufhin die Nacht durchgearbeitet. Es waren nicht 10 Seiten sondern das Doppelte. Am Sonntag bat sie mich, das noch fehlende Literaturverzeichnis zu machen (was ich auch tat) und aus den überzähligen Seiten einen Anhang zu fertigen, der bei der Sei-tenzahl nicht mitgerechnet wird. Leider wisse sie nicht, wie man das mache.

Das war der letzte Kontakt. Die Telefonnummer erwies sich als falsch,

Das Deckblatt mit den Angaben von Prüfer, eigenen Personalangaben usw. fehlte. E-mails blieben unbeantwortet.

Mir kommt es nicht so sehr auf das Honorar an, sondern auf den Vertrauensbruch. Es wäre bitter, wenn ich mein Menschenbild aufgeben müsste. Natürlich könnte ich über ein Telefonat mit der

Fakultätssekretärin - über die Matrikelnummer - den Prüfer ermitteln und mit diesem Kontakt  aufnehmen. Aber so weit, jemandem zu schaden, bin ich noch nicht.

Ich habe daran wohl auch etwas schuld - dass ich nicht auf einem vollständigen Titelblatt bestanden habe. Dennoch werde ich da zukünftig wohl etwas weniger vertrauensselig sein müssen.

 

 

 

 

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© Wulf Schmidt-Wulffen